Kennen Sie mich noch?

„Kennen Sie mich noch?“ war eine der am häufigsten gestellten Fragen des Tages, gleich gefolgt von „Was macht du denn gerade? und „Wo sind Sie denn gelandet?“. Danach kam „Was macht denn…?“ und „Weißt du noch?“ und irgendwann war alles wieder so präsent, als seien zwei, fünf oder zehn Jahre gar keine Zeitspanne.

In der Begrüßung zelebrierte die ehemalige Seminarleiterin und Vorsitzende des Fördervereins Mary Feger (Seminarleiterin bis 2013) dies dann auch als Abfrage nach
– „Seminarküken“ (Examen ab 2017 – 15 Kohorten ab dem letzten Ehemaligenfest)
– Youngsters (2000 bis 2017)
– adulten Lehrkräften (1990 bis 2000)
– hohem Mittelalter (1980-1990) (1 Teilnehmer)
– 1970-1980… Unbeschreiblich! Zu letzterer Kategorie gehöre auf jeden Fall auch sie selbst, Referendariat in Hildesheim angetreten 1973.

In dieser bunten Mischung gestaltete sich dann auch das Beisammensein der Anwesenden anregend, fröhlich und nur ganz vereinzelt nachdenklich, z.B. wenn die Impressionen Kurt Philippis aus seinem Referendariat in den Jahren 1979-1981 mit den heutigen Rahmenbedingungen des Referendariats verglichen wurden oder die mühsame Wanderschaft des Seminargebäudes durch die Ortsteile Hildesheims, visualisiert von Herrn Schack (Seminarleiter bis 2022),  nacherlebt wurde.

Dass immer alle Ausbildenden an allen Standorten mit den jeweils verfügbaren Mitteln von Matritze bis zur Online-Ausbildung in Corona ihr Bestes gegeben haben, war Christian Gauger aus der aktuellen kollegialen Seminarleitung besonders wichtig.

Wer noch einmal in eine pädagogische Extremerfahrung eintauchen wollte, konnte dies mit dem Fröbelkran – inzwischen bekannt unter „Power of Tower“ – tun. Die Resonanz war allerdings gemischt „Das treibt mir das Adrenalin immer so hoch“ bis zu „Das mache ich jeden Monat mit meiner 7. Klasse – heute mal nicht.“ Alle tatsächlich Beteiligten hatten aber viel Spaß und den Tageserfolg in der Tasche: Alle sechs Bausteine standen in zwanzig Minuten (Info für Insider).

Und wer bisher dachte, dass der Weg aus dem Studienseminar zwangsläufig in der Schule endet, konnte in einem kurzweiligen Talk mit Reinhard Sturm, ehemaliger Fachleiter Geschichte, eines Besseren belehrt werden: Unter dem Motto „Vom Fachleiter zum Krimiautor“ teilte dieser seine Erfahrungen mit echten Ortsterminen, komplexen Schreibprozessen und der Auseinandersetzung mit dem Verlagswesen. „Haben Sie auch schon mal KI dabei benutzt, Herr Sturm?“ „Ausprobiert ja, um eigene Handlungsstränge zu überprüfen, aber bei mir ist alles noch echtes Handwerk.“

Auch die Führung und das gut bestückte Buffett wurden gut angenommen (hier auch ein herzlicher Dank an alle aktiven Kollegen und Kolleginnen!). Ein besonderer Magnet waren die von David Kappermann, ehemaliger Referendar und Ausbilder Englisch, erstellten 16 Minuten Dauerschleife mit Fotos aus den letzten 20 Jahren – Höhepunkte und längst vergessene Episoden katapultierten die Betrachter_innen in immer wieder andere Kontexte und Zeitabschnitte. Aber auch die „alten“ Fotoalben des früheren Seminarchronisten Peter Unting fanden viel Beachtung. Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle auch bei André Streve für die vielen schönen Fotos und Momentaufnahmen des Ehemaligenfestes – schön, dass wir hier nun einige Bilder zeigen können.

Besonders gefreut haben wir uns über die Teilnahme von Helmut Washausen (Seminarleiter bis 2002) und Ursula Jähne (Fachleiterin, Stv. Seminarleiterin bis 2003) – viele der aktuellen Ausbilder_innen freuten sich, ihren früheren Ausbilder_innen wieder einmal zu begegnen…
Sehr gerne hätten wir tatsächlich mit noch viel mehr Menschen gesprochen und uns inhaltlich mit euch und Ihnen allen noch tiefer auch in einen bildungspolitischen Gesprächsaustausch begeben.
Das Fest der „Ehemaligen“, initiiert vom Förderverein der „Freunde und Förderer des Studienseminars“ war ein ganz besonderer Samstag und hat viel Stoff zum Erinnern und auch zum Nachdenken geboten – herzlichen Dank an unseren Förderverein und an alle, die dieses Fest vor Ort aktiv unterstützt und aus der Ferne begleitet haben.

Ein PS in eigener Sache

Wir sind etwas unglücklich mit unserer Einladungsstrategie. Von vielen Seiten haben wir gehört, dass Einladungen nicht oder nur teilweise angekommen sind. Unsere Liste mit Mailadressen ist unvollständig und sehr oft nicht mehr aktuell – es gab viele Mails, die zurückgekommen sind. Vor allem wollen wir niemanden anschreiben, der dies vielleicht nicht möchte.

Die Idee (danke, liebe Frau Gärtner!): In jedem Jahrgang gibt es Menschen, die noch gut in Kontakt mit anderen aus Ihrem Jahrgang sind. Oft, aber nicht immer, sind dies die ehemaligen Personalräte. Wir haben uns überlegt, dass wir ein ganz neues Adressennetzwerk über diese Personen aufbauen könnten. Wenn sich also aus jedem Jahrgang eine Person fände, die uns die Adressen derjenigen übermittelt, die gerne weiter in Kontakt bleiben und im Falle einer weiteren Veranstaltung, z.B. eines Jubiläums, angeschrieben werden möchten, könnten wir sukzessive einen passenden Verteiler aufbauen. Dies soll für niemanden in Stress ausarten und hat ja nach der Frequenz der Feste auch erst einmal 8 Jahre Zeit;-)

Carolin Schaper, Annegret Schlegel, Christian Gauger